Nachhaltigkeit in der Architektur bedeutet neben der Betrachtung energetischer Aspekte vor allem die Beschäftigung mit ästhetischen, sozialen und kulturellen Werten.

Aus unserer Sicht ist nur eine Architektur, die von den Gebäudenutzern wertgeschätzt wird, auf lange Sicht hin nachhaltig. Diese Nachhaltigkeit entscheidet sich zu allererst nicht auf einer technischen Ebene, sondern auf der Ebene von kultureller und sozialer Akzeptanz des Gebäudes. Nachhaltige Architektur wird als Wechselspiel von Behaglichkeit und Aufenthaltsqualität in Relation zur Energiebilanz gesehen. Durch die gewaltige Steigerung unserer Komfortansprüche ist daher immer ein sinnvolles Maß an Technik notwendig, um diese Ansprüche zu befriedigen.

Es geht einerseits darum, die für Gebäude notwendigen Energieaufwendungen möglichst rationell und über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, bereitzustellen. Das Gebäude stellt mittlerweile mit der dafür notwendigen Technik ein integriertes System dar, das nicht beliebig kombinierbar, bzw. austauschbar ist, wie dies noch bei Gebäuden vor 20 Jahren üblich war. Die Praxis zeigt, dass zum Beispiel bei passivhauszertifizierten Bauten mit kontrollierter Wohnraumlüftung durch Unterhalt und Wartung mittlerweile mehr Energie verbraucht wird als in „normalen“ Gebäude. Wir sehen die Zukunft in ressourcenschonenden „Nahe Nullenergiegebäuden“ kombiniert mit Energienetzen, die bestehende Synergieeffekte unterschiedlicher Gebäude und Nutzungen ausschöpfen.
Eine für nachfolgende Generationen verantwortungsbewusste Bauweise berücksichtigt eine rückbaufähige Materialpalette und beinhaltet die wirtschaftliche Trennbarkeit der einzelnen Konstruktionsteile. Hierfür wesentlich ist eine Differenzierung zwischen Rohbau und Ausbau. Die gebaute Umwelt darf bei der Berücksichtigung all dieser Aspekte keine unzumutbare Belastung für zukünftige Generationen darstellen.

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