Städtebauliches Konzept
Das Grundstück weist durch seine Lage eine kontrastreiche Charakteristik auf. Die Nähe zur Innenstadt lässt die Wiener Straße – eine der Hauptverbindungsstraßen direkt an der südlichen Grundstücksgrenze – vorbeiführen.
Eine vielfältige Durchwegungsstrategie bilden die „Lebensadern“ des neuen Stadtquartiers. Es werden Anknüpfungspunkte im städtebaulichen Kontext aufgegriffen. Das Quartier wird an den wichtigen Knotenpunkten durchlässig gestaltet und öffnet sich dort zum angrenzenden Stadtraum.
Die abwechselnd versetzten Punkthäuser auf dem aktiven Sockel bilden eine prägende Silhouette entlang des Verkehrsflusses. Inmitten dessen steht das höchste Gebäude des Zentrumsquartiers mit 17 Geschossen. Das Hochhaus liegt auf einer zentralen Achse mit dem denkmalgeschützten Bestand und bildet durch die herausragende Höhe den Mittelpunkt. Angeschlossen daran ist der multimodale Verkehrsknoten, sowie die Begegnungszone und der Marktplatz.
Die Bestandsachsen der Kasernen-Bebauung werden aufgegriffen und das zueinander Versetzen der Punkthäuser garantiert eine optimale Belichtung und Belüftung der einzelnen Türme. Raumgliedernde Einschnitte sowie indirektes Licht von unterstützen die Belichtung der Gewerbeflächen. Während im unteren Bereich das öffentliche Leben pulsiert, entstehen auf dem Sockel ein ruhige und differenzierte Grünraume, die die Wohnungsvielfalt mit spezifischen Gemeinschaftsqualitäten unterstützt.
Der 3-geschossige Sockel im Quartier 1 umfasst eine aktive Erdgeschosszone und zwei darüber liegende Wohngeschosse. Die Baufelder 4b-4d bilden den westlichen Abschluss des neu entstehenden Quartiers Linz-Ebelsberg, wo je zwei L-förmige Gebäude und ein Solitär mit einer differenzierten Geschoßigkeit auf die Umgebung reagieren. Sie bilden einen massstäblichen Übergang zwischen der hohen und dichten Bebauung im Süden und den denkmalgeschützten Kasernen-Gebäuden im Osten. Während die jeweiligen Baufelder (64x64m) im Erdgeschoß mit Flächen für gewerbliche Nutzungen aufgefüllt werden, befindet sich das Wohnen über dem eingeschoßigen Gewerbesockel. Über großzügige Außentreppen, die in den Sockel eingeschnitten sind, werden die siedlungsöffentlichen Grünräume verbunden.
Die einzelnen Gebäude und Freiflächen des gesamten Quartiers sind mittels Gassen verbunden und stellen so Orte des Spiels, der Begegnung und des Verweilens dar.
Die Dachflächen des 3-geschossigen Sockels werden als Grünräume und Spielplätze genutzt. Die Bebauung ermöglicht eine vielfältige Anordnung von urbanen, halböffentlichen und öffentlichen Freiräumen, bis hin zu Aneignungsräumen, die als Ganzes ein qualitätsvolles und identitätsstiftendes Stadtquartier bilden. Besonderes Augenmerk wird auf die Begegnungszone gelegt, da sie zentral gelegen nicht nur in den Martkplatz mündet, sondern auch den Bestand mit dem neuen Quartier verbindet.
Verkehrskonzept
Das Ankommen findet im Konzept besonderes Augenmerk. Das Hochhaus als Landmark markiert den zentralen Punkt und Eingang des Quartiers. Die Station für die öffentlichen Verkehrsmittel, der Markt- und Mobilitätsplatz sowie die angrenzende Ost-West-Achse treffen hier zusammen. Vom Punkt des Ankommens in nördlicher Richtung erstrecken sich die Bestandsgebäude der Kaserne die weiterführend zur Neuen Mittelschule leiten. Vielfältige Durchwegungen bilden den Grundstein für das Verkehrskonzept.
Die zwei nach außen gerichteten durchgängigen Achsen schaffen südlich einen an die B1 orientierten Geh- und Radweg, der als Ost-West-Achse das Quartier und die anschließenden Grundstücke verbindet. An der nördlichen Seite verläuft die für aktive Mobilität genutzte Begegnungszone, die in der Verlängerung als Kfz- Haupterschließungszone genutzt wird. Das Quartier selbst ist autofrei, fahrrad- und fußgängerfreundlich gestaltet.
Zwischen Haus 11 und Haus 12 verläuft eine weitere Fahrrad-Achse, die das Quartier mit der ÖBB-Station „Linz/Donau Ebelsberg Bahnhof“ verbindet. Durchgänge im Erdgeschoß ermöglichen eine sekundäre Verbindung durchs Quartier von Innenhof zu Innenhof, die Bewohnerinnen und Besucherinnen zugute kommt. Das gut vernetzte Quartier mit aktiver Erdgeschosszone versorgt alle Verkehrsteilnehmerinnen mit den notwendigen Verbindungen für einen reibungslosen Fluss.
Anlieferung und Parksituation
Das Konzept der freien Durchwegung erstreckt sich über das gesamte Grundstück.
Die Achse der nördlich gelegenen Begegnungszone dient im jeweils im Westen und Osten als Zufahrtsstraße zur Tiefgarage für die Anlieferung der Gewerbezone und Bewohnerinnen. Der Verkehr wird somit frühestmöglich von der B1 abgeleitet und das Quartier ist weitgehend autofrei ausgeführt.
Im ersten Bauabschnitt der 2-geschossigen Tiefgarage befinden sich 1.568 Stellplätze sowie eine 4,50m hohe Anlieferungszone samt durchgängiger Achse. Die für die LKW notwendige Raumhöhe wird in den geforderten Bereichen gewährleistet.
Das Zwischenpodest der Tiefgarage wird durch die Integration von wohnungszugehörigen Abteilen genutzt. Erschlossen werden die Baufelder 4B-D über die von Süden kommende Straße, die auch den westlichen Abschluss des Quartiers markiert.
Um ein möglichst autofreies Quartier anbieten zu können, wird an dieser Straße ein Großteil der Besucherparkplätze angeordnet.Im nördlichen Baufeld befinden sich die Tiefgaragen-Ein- und Ausfahrt. Die Tiefgarage in den Baufeldern 4B-D umfasst 562 Stellplätze. Die Tiefgarage wird über alle 3 Baufelder gekoppelt vorgeschlagen.