Die zentrale Lage mitten in den historisch markanten Straßenzügen wie der Harrachgasse, Attemsgasse und der Goethestraße bildet den Rahmen für das neue Center of Physics.

Die Verbindung von zwei Körpern als Ausgangspunkt, analog zur Vereinigung der beiden Physiklehrstühle der Technischen Universität Graz sowie der angrenzenden Karl-Franzens- Universität Graz. Die Transposition der klassisch universitären Hof-Typologie wird in einer neuen Form aufgenommen. Die zwei Höfe werden von gegeneinander verschobenen Volumen gebildet. Die Basisscheibe orientiert sich an der Traufenhöhe der historischen Umgebungsbebauung. Die erhöhte Scheibe richtet sich samt der geschaffenen Freifläche zum bestehenden Campus des Karl-Franzens-Universitätsgeländes. Die beiden Scheiben bilden ein Hauptvolumen, das mit einem Gelenkstück die offene Sockelzone bildet. Die freie Orientierung von der Sockelzone in alle Richtungen, lässt uneingeschränkte Sicht auf den Campus und des Hauptgebäudes Universitätsstraße 3 zu.

Das L-förmiges Dachgeschoss spielt den Bereich der Auskragung frei für eine großzügige Forscherterrasse, eingebettet in intensive Begründung finden sich Wege und Sitznischen als Rückzugsort und Erholungsbereich mit Blick über den Campus.

Die zwei Volumina, die sich gegeneinander Verschieben, bilden eine Auskragung als Überdachung zum Hauptgebäude. Die Fassade unterstreicht die Scheibenwirkung der Körper durch das transparente „Gelenkgeschoss“, welches die Teile verbindet und zusammenhält.

Durch das einheitliche Raster und das anpassbare System, kann die Fassade den unterschiedlichen Anforderungen und Nutzungen gerecht werden. Das Austauschen von einzelnen Paneelen kann auch in Zukunft bei Nutzungsänderungen den Raumanforderungen dienen. Die Fassade des auskragenden Gebäudevolumens ragt bis ins 6. OG hoch und verjüngt sich zum Eckpunkt der Auskragung.

Das Grünraumkonzept folgt dieser Geste und wird in der Intensität der Bepflanzung verlaufend zur Fassade angepasst. So nimmt auch die Dichte der Begrünung kontinuierlich bis zu diesem Punkt ab. Das gewährt eine freie Sicht und verstärkt die Leichtigkeit und den Fluss in der Bewegung.

Die Wegeführung führt den Blick über die Baumkronen des Stadtparks und zum Campus, dabei wird der Fokus bewusst auf die Forschung und Lehre gelenkt.

Freiraumgestaltung wird im Konzept großgeschrieben. Die Bedeutung von Erholungsflächen und Grünräumen wird bei der Dachterrasse, dem Gartengeschoss und der Forscherterrasse ersichtlich.

Die Hoftypologie schafft durch die großen Atrien eine gute Belichtung einer Vielzahl an Räumen. Klare Durchwegungen mit einem „Rundgangkonzept“ schaffen eine einfache Orientierung. Die Möglichkeit, Bereiche mit stringenterer Zellen- und Bürostruktur aufzubrechen besteht.

In Weiterführung der Achse der Halbärthgasse befindet sich der zentrale Ankommenspunkt des Forschungs- und Universitätsgebäudes. Dieser verbindet durch großzügige Grün- und Aufenthaltsräume den historischen Campus der Karl-Franzens-Uni und die neue Erweiterung. Als wesentliches städtebauliches Element tritt eine großzügige Freitreppenanlage in Erscheinung, die auf einen intensiv begrünten Sockel führt, der allen als Aufenthaltszone dient. Mit Blick auf den Stadtpark oder den Campus, können hier großzügige Flächen für Veranstaltungen aber auch ruhige Rückzugsorte als Lernflächen entdeckt werden. Der Zugang zu den Freiflächen am Dach, sowie zur Freitreppe ist in jedem Geschoß des Sockels von frei zugänglichen Lern- und Aufenthaltsflächen aus gewährleistet.

Die einladende Treppenanlage mit Sitzstufen im Foyer, das Foyer als Veranstaltungsort und Repräsentationsfläche des GCP, Zugänge zu den Hörsälen mit Blick ins Atrium, das offene großzügige Raumvolumen, sowie studentische Aufenthaltsorte gebündelt in einer Gebäudehälfte und gegliedert um einen offenen mehrgeschossigen Raum, münden in ein Seminargeschoss, dass als Zentrum der Lehre mit freien Zugängen zur großzügigen Dachterrasse führt.

Adresse Harrachgasse 21, 8010 Graz

Auftraggeber BIG

Fertigstellung 2021

Nutzung Physikinstitute von TUG und KFU

Anmerkungen 2021 Wettbewerb

BGF 32.710 m2

NNF 23.050 m2